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Diskutiert und verabschiedet anlässlich der Gründungssitzung im Hause der Familie von Metzler, Frankfurt am Main, den 20. Februar 2008
Der FRANKFURTER ZUKUNFTSRAT hat Deutschland, aber auch Europa und die Welt im Blick. Deutschland muss im internationalen Kontext betrachtet werden. Die Globalisierung hat einerseits die physischen Grenzen aufgelöst, andererseits aber auch Barrieren geschaffen, die vor allem in den Köpfen der Menschen existieren. Darüber hinaus wird immer deutlicher, dass einzelne Nationalstaaten zurückgedrängt werden und zunehmend größere Einheiten wie z.B. die Europäische Union – vor allem in der Gesetzgebung – dominieren. Schließlich gewinnen Regionen und Kommunen einen immer stärkeren Einfluss auf die Identität ihrer Bürgerinnen und Bürger. In allen europäischen Ländern und vor allem auch in Deutschland verändert sich die gesellschaftliche Struktur massiv. Die Erziehung und die Bildung, die Integration ausländischer Bürgerinnen und Bürger, die demographische Entwicklung, die Sorge um den Zustand der Erde (wie die Gefahr der Erderwärmung), aber auch durch Religion und Kultur bedingte Ängste (z.B. Terrorismus) erfordern eine sinn- und friedensstiftende Handlungsweise in der Zukunft. Hierbei kommt den Eliten eine besondere Bedeutung zu, da sie eine Vorbildfunktion im Wertesystem haben und dennoch nicht selten versagen.
Namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Wissenschaften haben sich zum FRANKFURTER ZUKUNFTSRAT zusammengeschlossen, um zur Lösung dieser Probleme beizutragen. Sie werden ihre wissenschaftlichen Ergebnisse und ihre Erfahrungswelten als Basis zur Entwicklung zukunftsfester politischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Konzepte und Empfehlungen nehmen. Diese werden allgemein verständlich für Politik sowie für Wirtschafts-, Kultur- und Medieninstitutionen formuliert und für eine mögliche Umsetzung zur Verfügung gestellt.
Die von den Mitgliedern des FRANKFURTER ZUKUNFTSRATS erarbeiteten ganzheitlichen Konzepte sind langfristig angelegt, d.h. sie gehen weit über eine Legislaturperiode hinaus. Die Ziele sind demnach keine „kleine Korrekturen“ oder Veränderungen des bestehenden Systems, sondern beinhalten grundlegende Neustrukturierungen auf den folgenden Gebieten:
* Erziehung und Bildung (Neuorientierung unserer Erziehungs- u. Bildungspolitik)
* Migration und Integration (flexible Zuwanderungssteuerung und nachholende Integrationsförderung)
* Demographischer Wandel (Gesundheit und Altersvorsorge)
* Demokratie (Anpassung der Politik an an den globalen Wettbewerb)
* Politik und Wirtschaft (Förderung der Zusammenarbeit beider Systeme)
* Klima (grenzüberschreitende Verantwortung)
Der FRANKFURTER ZUKUNFTSRAT steht für Gemeinsinn gegen Eigensinn;
der FRANKFURTER ZUKUNFTSRAT steht für soziale Gerechtigkeit, nicht Verteilungsgerechtigkeit;
der FRANKFURTER ZUKUNFTSRAT steht für ein Wertesystem, aus dem sich Kultur und Identität entwickeln.
Der FRANKFURTER ZUKUNFTSRAT will erreichen, dass Deutschland und Europa allen einen Schritt voraus ist, da Nachholen schwierig ist. Der FRANKFURTER ZUKUNFTSRAT möchte diese Veränderungen aktiv mitgestalten, indem er sich beispielsweise für das Recht einsetzt zu arbeiten und nicht für das Recht auf Arbeit. Der FRANKFURTER ZUKUNFTSRAT plädiert für eine Vereinfachung der Rechts- und Gesetzesproduktion, damit die Bürgerinnen und Bürger nicht das Gefühl haben, in einem undurchschaubaren Geflecht gefangen zu sein.
Die Mitglieder des FRANKFURTER ZUKUNFTSRATS sind unabhängig und frei, sie setzen ihre wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre Lebenserfahrung für eine sinn- und friedensstiftende Gestaltung der Zukunft ein. Sie handeln nach dem Grundsatz Immanuel Kants, dass kein Mensch allein als Mittel zum Zweck gebraucht und verbraucht werden darf. Alles Denken und Handeln unterwerfen sie strengen moralischen und ethischen Maßstäben, da sie überzeugt sind, dass nur so sinnvoll Zukunft gestaltet werden kann.
Deutschland scheint unter den derzeitigen wissenschaftlichen Grundbedingungen nicht für die Zukunft gewappnet, nicht lebensfähig zu sein; daher will der FRANKFURTER ZUKUNFTSRAT ein klar definiertes Überlebensinstrumentarium schaffen, damit Deutschland in der globalisierten Welt auch langfristig eine Rolle spielt.