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Darum Gesine:
Wie wir Freunde sie sehen
Darum Gesine
Foto © Katja-Julia Fischer
Wer mit Gesine Schwan zu tun hat oder wer ihr begegnet, kann sich ihrer konzentrierten Aufmerksamkeit, ihrer präzisen Wahrnehmungsgabe, ihrer ausstrahlenden Warmherzigkeit und ihrer charmanten Offenheit nicht entziehen. Wo auch immer sie an ihrem Schreibtisch sitzt: Die Menschen, die zu ihr kommen – unbekannte Bürgerinnen und Bürger, Studenten oder Professoren, Diplomaten und Politiker, prominente Künstler oder bekannte Wissenschaftler, sie behandelt alle gleich: freundlich, zugewandt, interessiert. Viele kommen mit Problemen, die sie scheinbar gar nichts angehen: Persönliche Schicksale, Perspektivlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Ungerechtigkeiten. Sie hört sich jeden Einzelfall an und hilft, wo sie kann. Niemand ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sie jemals entmutigt oder verzweifelt erlebt – es sei denn, bei eigenem Unglück. Ansonsten gilt für sie die Devise: Je schwieriger ein Fall, mit desto mehr Energie und Vergnügen macht sie sich daran, ihn zu lösen.
2004, im Jahr ihrer ersten Kandidatur für das Amt des Staatsoberhaupts, wurde ihr der Ehrentitel „Bundespräsidentin der Herzen“ zuerkannt. Nach dem Wahltag, nachdem sie ihrem Gegenkandidaten Horst Köhler mit 589 zu 604 Stimmen unterlegen war, wurde sie immerzu und überall angesprochen: „Wie schade, dass Sie es nicht geworden sind.“
Nun, fünf Jahre danach, ist Gesine Schwan erneut für das höchste Amt in Deutschland nominiert. Und ihre Freunde ermuntern und stützen sie 2009 wieder. Sie wünschen, dass sie Bundespräsidentin wird, damit möglichst viele Menschen an ihren klugen Beurteilungen der Gegenwart und an ihren weitsichtigen Zukunftsideen teilhaben können. Sie möchten, dass ihre ansteckende Herzlichkeit auch außerhalb Deutschlands verspürt wird. Sie wollen, dass ihr untrüglicher Gerechtigkeitssinn auf dieses Land abfärbt.
Gesine Schwans Freunde werben für sie, damit ihre philosophische, wissenschaftliche und musische Bildung die Politik bereichert. Damit sie die Politik weniger spröde, sondern anfassbar und weniger technisch, sondern begreifbar macht. Ihr Modell toleranter Bürgerlichkeit soll Maßstab für gesellschaftliches Handeln werden. Ihre Geduld im Umgang mit anderen Positionen und ihr Bemühen, andere zu verstehen, soll zum Vorbild für politische Debatten werden. Auch ihre Vielsprachigkeit ist Symbol für ein modernes, weltoffenes, friedliches Deutschland inmitten seiner europäischen Nachbarn.
Gesine Schwans Freunde möchten diese Frau als Spitzenrepräsentantin der Bundesrepublik Deutschland sehen und erleben. Weil sie die sozialen und die demokratischen Grundwerte verkörpert. Die Freunde von Gesine Schwan fragen sich: „Wenn nicht sie, wer dann?“